Vergabe von Systemtrassen

Vergabe von Systemtrassen

Optimierung des Trassenabsatzes durch Systemtrassen für den den Personen-und Güterverkehr

Die Bundesregierung hat ambitionierte Ziele für die Schiene. Zentrales Anliegen ist die Verdopplung der Nachfrage im Personenverkehr bis 2030 sowie eine Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene. [CDU, CSU und SPD (2018): Koalitionsvertrag für die 19. Legislaturperiode, S. 77.] Durch die aktuelle Klimadiskussion hat die Stärkung der Eisenbahn zusätzlichen Rückenwind erhalten.

Ein entscheidendes Element für den Erfolg der bahnpolitischen Agenda wird sein, wie der Betreiber der bundeseigenen Schienenwege die beabsichtigte Angebotssteigerung im Personen- und Güterverkehr durch den Prozess der Bereitstellung und Zuteilung von Trassen optimal fördern kann. Im vorliegenden Beitrag wird anhand der nachfrageseitigen Anforderungen an Schienenverkehrsdienste sowie der Bedingungen der Schieneninfrastruktur zunächst das aktuelle Verfahren zur Zuweisung von Trassen zur zielgerichteten Erhöhung der Kapazität analysiert. Auf diese Basis wird anschließend die so bezeichnete „Systemtrasse“ als Modell für eine nachfrageoptimierte Trassenverfügbarkeit entwickelt und anschließend kursorisch auf ihre Anwendbarkeit im geltenden Rechtsrahmen überprüft.

Der Autor Dr. Jan Werner ist Geschäftsführer der KCW GmbH, Berlin. Der Beitrag "Optimierung des Trassenabsatzes durch Systemtrassen für den Personen- und Güterverkehr" in der Infrastrukturrecht Heft 3/2020 geht auf einen Vortrag zurück, den der Verfasser auf den gemeinsam von der Bundesnetzagentur und dem Lehrstuhl von Prof. Kühling veranstalteten XXV. Eisenbahnrechtlichen Forschungstagen (ERFT) im November 2019 gehalten hat.