Hamburg vergibt öffentliches Fahrradverleihsystem neu
Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) hat ihr Fahrradverleihsystem erfolgreich neu vergeben. Damit wird die Erfolgsgeschichte des deutschlandweit erfolgreichsten öffentlichen Fahrradverleihsystem weiter geschrieben. Gewinner der Ausschreibung für die Laufzeit 2019-2028 ist der bisherige Betreiber – die Deutsche Bahn Connect GmbH. Gewonnen hat auch die Hansestadt, denn sie darf sich auf ein verbessertes Angebot bei geringeren Kosten freuen. KCW begleitete die Ausschreibung auf Seiten der Hansestadt.
Neue, komfortable Räder, mehr Angebot, zusätzlich Lastenräder
Die DB Connect wird zu Beginn des Jahres 2019 ihre Leihrad-Flotte komplett austauschen. Die neuen Leihräder werden komfortabler und einfacher zu bedienen sein. Während der kommenden Vertragslaufzeit ist geplant, die Leihradflotte von derzeit 2.450 auf 4.500 Räder zu erweitern und im kompletten Hamburger Stadtgebiet Leihrad-Stationen anzubieten. Zusätzlich zu den Leihrädern werden elektrisch unterstützte Leih-Lastenräder das Angebot ab 2019 ergänzen. Damit wird das StadtRAD Hamburg das erste öffentliche Fahrradverleihsystem in Deutschland sein, in dem elektrisch unterstützte Leih-Lastenräder voll in das automatisierte Leihsystem integriert sein werden.
Nur geringe Tarifanpassungen
Das Tarifsystem wird leicht angepasst. Die erste halbe Stunde bleibt kostenfrei, allerdings müssen die Nutzerinnen und Nutzer eine jährliche Gebühr von 5,- Euro entrichten. Im ersten Jahr werden diese als Fahrtguthaben verwendet. Eine Integration des Systems in die HVV-Card und die switchh-Card soll erfolgen und damit die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel des Umweltverbundes erleichtert werden.
Vergabeverfahren spart Hamburg bares Geld
Die FHH erzielte nicht nur ein besseres Angebot, sondern spart deutlich: Im Ergebnis sinkt das Betreiberentgelt bei gleichzeitig verbessertem Angebot von ca. 2,6 Mio. auf zunächst 1 Mio Euro pro Jahr. Das Betreiberentgelt wird je nach Zubestellmengen und -zeitpunkten im Laufe der Vertragszeit ansteigen, den derzeitigen Kostenumfang jedoch vermutlich nicht überschreiten.
KCW freut sich über erfolgreiche Beratung
KCW unterstützte die FHH über gut ein Jahr in der Vorbereitung und Durchführung des Verfahrens. Im Rahmen einer Markterkundung vor Beginn des Verfahrens wurde zum einen ermittelt, inwieweit die bestehende Stationsinfrastruktur des Systems auch von anderen Betreibern von Fahrradverleihsystemen genutzt werden kann. Zum anderen wurden die Möglichkeiten der Integration von elektrisch unterstützten Leih-Lastenrädern mit Experten aus dem In- und Ausland intensiv erörtert. Des Weiteren hat KCW bei der Erstellung der Vergabeunterlagen, bei der Bieterkommunikation sowie in den Verhandlungsgesprächen unterstützt. Das Verfahren war als Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb angelegt. Nicht nur die gute Vorbereitung, auch der intensive Austausch mit den Bietern beförderte die guten, passfähigen und nicht zuletzt kostengünstigen Angebote.