Elastizität der Nachfrage der Eisenbahnverkehrsunternehmen

Elastizität der Nachfrage der Eisenbahnverkehrsunternehmen

Gutachten für die Bundesnetzagentur

KCW hat ein Gutachten zur Bestimmung der Elastizität der Nachfrage der Eisenbahnverkehrsunternehmen für die Bundesnetzagentur erarbeitet. Dieser Auftrag wurde in Bietergemeinschaft mit HTC, StatisticEye und Prof. Christian Böttger erarbeitet. Das Gutachten liegt nun öffentlich zugänglich vor.

Projekthintergrund
Mit dem 2016 verabschiedeten Eisenbahnregulierungsgesetz erhält die Bundesnetzagentur die Aufgabe, die von der DB Netz AG beantragten Trassenpreise zu überprüfen und zu genehmigen. Die DB Netz AG hat eine neue Methodik für ihr Trassenpreissystem (TPS) entwickelt. Es stützt sich auf das ökonomisch fundierte Ramsey-Boiteux-Prinzip, welches die nicht als unmittelbaren Kosten des Zugbetriebes anfallenden Kosten anhand der relativen Markttragfähigkeiten den verschiedenen Segmenten zurechnet. Um die Markttragfähigkeit der unterschiedlichen Segmente zu bestimmen, wird eine Elastizitätsbetrachtung angestellt. Die Elastizität der Nachfrage beschreibt, um wieviel Prozent sich die Nachfrage nach einem Gut (z. B. Trassenkilometer) verändert, wenn sich der Preis um 1 Prozent erhöht.

Aufgabenstellung
Die Aufgabe bestand darin, die Endkundenelastizitäten im Schienengüter- und Schienenpersonenverkehr empirisch zu untersuchen. Damit soll zum einen überprüft werden, ob die von der DB Netz AG beantragte und von der Bundesnetzagentur genehmigte Segmenteinteilung und die Ermittlung der Tragfähigkeiten für die Segmente schlüssig ist. Zum anderen soll das Gutachten grundlegende Daten im Rahmen der Berichterstattungspflichten der Bundesnetzagentur, insb. nach § 37 des Eisenbahnregulierungsgesetzes (ERegG), liefern.

Ergebnisse (Auszug)

  • Für den Schienengüterverkehr lässt sich eine weitere Ausdifferenzierung des Segments „Standardzug“ ökonomisch begründen (größere Heterogenität der Nachfrager).
  • Die Spreizung der Segmentelastizitäten im Schienengüterverkehr ist ausgeprägter als in Vergleichsstudien.
  • Der Schienenpersonenverkehr reagiert im Vergleich zum Schienengüterverkehr unelastischer auf Preisveränderungen und zeigt über die Segmente eine niedrigere Streuung.
  • Es besteht weiterer Forschungsbedarf für Segmente mit einem sehr niedrigen Marktanteil.
  • Eine Vergleichserhebung (direkte vs. indirekte Befragung) im Schienenpersonenfernverkehr hat konsistente Ergebnisse (Elastizitäten) hervorgebracht und für diesen Fall die Unabhängigkeit von der Befragungsart gezeigt.

Das Gutachten kann kostenlos heruntergeladen werden. Hierin finden Sie neben einer einleitenden Methodendiskussion eine detaillierte Erläuterung des Vorgehens der Gutachter sowie eine ausführliche Einordnung der Untersuchungsergebnisse.