Ein Sprung aus dem Helikopter - im Sitzen

Ein Sprung aus dem Helikopter - im Sitzen

Eindrücke von der CeBit 2017

Virtual Reality - mehr als nur Wow-Faktor sondern realistische Anwendungsmöglichkeit für die verschiedenen Herausforderungen der Branche. Mein Eindruck von der CeBIT 2017.

Auf der CeBIT konnte ich zum ersten Mal Virtual Reality Kino erleben. Beratungsfirma evrbit aus Köln bot ein VR community event an, bei welchem allen Teilnehmern per Headset die gleiche Filmsequenz gezeigt und die den Szenen zugehörige Musik über Kinolautsprecher abgespielt wurde. Diese Art der Präsentation ermöglichte es, die sonst sehr individuelle, durch die Headsets abgetrennte Erfahrung gemeinschaftlicher zu gestalten. Das Ergebnis selbst war ausgesprochen beeindruckend - beruhigende Naturszenen, gefolgt vom schwerelosen Weltraumflug und nicht zuletzt einem Sprung aus dem Helikopter hatten auf mich immersive Wirkung. Trotz des Medienkonsums im Sitzen bewegten sich die Zuschauer viel. Ein Blick nach oben zeigte mir den Himmel, nach unten den Boden, nach rechts und links und hinten erstreckten sich die gezeigten Szenen, wie beispielsweise der endlose Weltraum. Erstmalig bestimmt der Zuschauer, auf was er sein Augenmerk legt.

Die Preise sowohl für Virtual Reality Headsets als auch für 360°-Filmkameras sinken derzeit stark. Headsets und Kameras sind bereits ab wenigen hundert Euro käuflich zu erwerben. Im Unterhaltungsbereich und vor allem im Gaming ist daher eine beschleunigte Aufnahme der neuen Technologien wahrscheinlich. Doch wie ist es in unserer Branche?

Jenseits der bloßen Unterhaltung hat die Verwendung von Virtual Reality/Augmented Reality und 360° Bildern beispielweise für Planungsvorhaben und für Beteiligungsverfahren großes Potenzial, Überzeugungsarbeit zu erleichtern. Erforderliche Veränderungen z.B. im Straßenraum, ÖV-Angebot aber auch im Kundenservice könnten eindrucksvoll aufgezeigt und erlebbar gemacht werden. Die Umsetzung bleibt trotz günstigerer Hardware allerdings teuer, da die computergestützte Zeichnung von 3D-Objekten und Simulationen sehr viel Zeit und hoher technischer Fähigkeiten bedürfen. Hier wird sich erst noch zeigen, inwiefern technische Weiterentwicklungen oder Standardlösungen zukünftig zu geringeren Kosten führen.

Eine Möglichkeit sollte allerdings schon früh genutzt werden: Die Immersionserfahrung, die durch VR Headsets ermöglicht wird, kann Best Practice Beispiele von Infrastruktur, Bahnhöfen und öffentlichem Raum viel spürbarer verdeutlichen, als herkömmliche Präsentationsmethoden. So können Zielvisionen eines lebenswerten öffentlichen Raums, von nutzerfreundlichem Nahverkehr oder wertschätzendem Kundenservice „am eigenen Leib“ erfahren und Beteiligten und Entscheidungsträgern eine überzeugende Darstellung geboten werden. Ein Anwendungsbeispiel aus der Praxis steht bislang noch aus, aktuelle VR/AR-Technik zeigte sich aber auf der CeBIT der Herausforderung gewachsen. KCW verfolgt die Aufnahme neuer Technologien in der Branche mit Spannung und probiert gerne mit Ihnen neue Möglichkeiten aus.

Weitere Autor/-innen

Paula Ruoff

Datum

10.04.2017

Beratungsfelder

Mobilität der Zukunft

Schlagwörter

Virtual Reality CeBIT