Das Coronavirus hat den ÖPNV weltweit fest im Griff und auch hierzulande herrscht Ausnahmezustand bei Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern. Unter erschwerten Bedingungen sind schnelle Entscheidungen und gute Lösungen gefragt. Der Fokus liegt derzeit – vollkommen zu Recht – auf der Bewältigung der akuten Krisensituation; dennoch müssen die Akteure auch die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf den ÖPNV in den Blick nehmen.
Mobilität für alle, auch in der Krise
Gerade im öffentlichen Verkehr sind normalerweise viele Menschen nahe beieinander – und das ist derzeit ein großes Problem. Die drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens führen einerseits häufig zu leeren Bussen und Bahnen.
Andererseits ist es trotz dieser Entwicklungen oft nicht sinnvoll, wenn ÖPNV-Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen mit Angebotsbeschränkungen reagieren, Fahrpläne ausdünnen oder Züge verkürzen. Wer in einem systemrelevanten Bereich tätig ist, zum Krankenhaus, zum Arzt oder zum Einkaufen muss, ist häufig auch jetzt auf den öffentlichen Verkehr angewiesen. Auch in dieser Ausnahmesituation bleibt der ÖPNV ein Garant der Mobilität für alle, insbesondere für diejenigen, die kein Auto besitzen oder auch sonst keine Mobilitätsalternative haben.
Gemeinsames Ziel: Insolvenzen vermeiden, ÖPNV-System stabilisieren
Mit den Fahrgastzahlen sinken auch die Fahrgeldeinnahmen, oft dramatisch. Die Branche leidet, viele bis eben noch solide Unternehmen sind plötzlich in ihrer Existenz bedroht. Hier haben alle – Bus- und Bahnunternehmen, Kommunen und Landkreise, Verkehrsverbünde, Bundesländer, Bund und Europäische Kommission – ein gemeinsames Ziel: Der ÖPNV insgesamt und die einzelnen Verkehrsunternehmen sollen so gut wie möglich durch die Krise gebracht werden. Auf allen Ebenen werden daher Lösungen gesucht und hilfreiche Ansätze gefunden. Die ÖPNV-Akteure sind jetzt auf eine zügige und transparente Kommunikation und Abstimmung angewiesen. Zugleich müssen sich die öffentlichen Haushalte – auf lange Sicht – auf einen erheblichen Budgetmehrbedarf einstellen. Die Frage ist einmal mehr, woher das Geld kommen soll. Mit Blick auf die häufig knappen und durch die Krise zusätzlich angespannten öffentlichen Haushalte, muss diese Frage jetzt offen diskutiert werden.
Wie unterstützt KCW?
KCW steht im Kontakt mit Personen auf allen Ebenen – Kommunen, Landesministerien, Bundesministerien – und hat die Entwicklung auf EU-Ebene im Blick. Gerne suchen wir mit unseren Kunden nach geeigneten Lösungen, auf kurze, aber auch auf lange Sicht. Wir brauchen ein starkes ÖPNV-System – und dafür setzen wir uns ein.
Wir unterstützen bereits in diesen Bereichen:
- Abgrenzung der Risikosphären zwischen Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen aufgrund entstandener und zu erwartender Einnahmenverluste
- Ermittlung beihilferechtlich vertretbarer Lösungen für bestehende öffentliche Dienstleistungsaufträge zu einzelnen, spezifischen Fragestellungen (z. B. auch Absicherung der Liquidität vorhandener Subunternehmer)
- Aufzeigen von Möglichkeiten des ÖPNV-Aufgabenträgers zum Aufrechterhalten des ÖPNV dort, wo er eigenwirtschaftlich betrieben wird
- Aufzeigen geeigneter öffentlicher finanzieller Hilfen für Verkehrsunternehmen
- Strategische Planung von laufenden oder anstehenden Vergabeverfahren
- Langfristige ÖPNV-Strategie vor dem Hintergrund der Folgen durch die Corona-Krise (z. B. Kommunikationsstrategie)
- Daneben unterstützt KCW seine Kunden darin, in der Krise arbeits- und handlungsfähig zu sein, etwa organisatorisch bei Abstimmungsprozessen mit Mitarbeitenden aus dem Homeoffice