René Naumann
Betriebskonzepte für den Deutschlandtakt

Betriebskonzepte für den Deutschlandtakt

KCW startet Forschungsprojekt für DZSF und BMDV

KCW wird in den kommenden 15 Monaten praxisorientierte Konzepte für die betriebliche Umsetzung des Deutschlandtakts auf der Schiene prüfen und eine Vorzugsvariante entwickeln. Ebenfalls beteiligt an dem Forschungsvorhaben sind die Ramboll Deutschland GmbH und ein Team um den auf Eisenbahnrecht spezialisierten Juristen Urs Kramer (Universität Passau).

In dem Projekt, das vom Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) beauftragt worden ist und vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) eng begleitet wird, soll vor allem untersucht werden, wie der gesetzte Deutschlandtakt-Zielfahrplan auf die Schiene gebracht werden kann. Im Fokus stehen dabei die konzeptionelle Angebotsgestaltung im Schienenpersonenfernverkehr und die Realisierung dieser Konzepte durch die Eisenbahnverkehrsunternehmen. Neben dem Personenverkehr wird auch der Güterverkehr auf der Schiene angemessen berücksichtigt, zudem werden Fragen zu einer zielgerichteten Trassenvergabe beantwortet. Die Projektmitarbeiter untersuchen dabei auch Möglichkeiten, den Eisenbahnbetrieb analog zum Zielfahrplan in mehreren Etappen weiterzuentwickeln.

Methodisches Kernstück der Analyse werden Marktmodelle sein, die sich zum Teil aus etablierten und erfolgreichen Konzepten aus dem europäischen Ausland ableiten. Unter Beachtung der aktuellen und absehbaren nationalen und europäischen Rechtsnormen werden diese Modelle auf die Gegebenheiten in Deutschland angepasst und zu mehreren erfolgversprechenden Entwicklungsszenarien verdichtet, die anschließend hinsichtlich ihrer jeweiligen Potenziale bewertet werden. Dies schließt auch den Blick auf Kosten und Erlöse ein. Zudem definiert das Team konkrete Zuständigkeiten und Rollen der wesentlichen Stakeholder. Den Projektabschluss bilden zielgruppenspezifische Handlungsempfehlungen für die kommenden Jahre. Die Ergebnisse sollen als sachgerechte Grundlage der weiterführenden Überlegungen des BMDV zur Umsetzung des Deutschlandtakts dienen.

„Der Deutschlandtakt stellt eines der wichtigsten Instrumente der Verkehrswende dar. Wir freuen uns daher sehr, einen Beitrag zu seiner Umsetzung leisten zu können“, sagt KCW-Projektleiter René Naumann. „Die Idee eines ganzheitlich gedachten integralen Taktfahrplans birgt enorme Potenziale für den Schienenverkehr in Deutschland, ist aber gerade in der betrieblichen Umsetzung ausgesprochen anspruchsvoll.“ Umso wichtiger sei es, klare Vorstellungen und Konzepte zu entwickeln.

Der Endbericht mit den wesentlichen Erkenntnissen und Handlungsempfehlungen soll im Frühjahr 2025 veröffentlicht werden. Nähere Informationen zum Projekt finden sich auf der Projektseite des DZSF.