SPNV in Frankreich

SPNV in Frankreich

Auf dem Weg vom Monopol zum Wettbewerb

Unser Tochterunternehmen Trans-Missions berät in Frankreich Aufgabenträger im ÖSPV und SPNV. Mit dem Know-how aus dem deutschen Markt und der Kenntnis der französischen Besonderheiten berät das Team beim Übergang in den Wettbewerb. Oberstes Ziel ist, die Kosten zu senken und die Effizienz zu erhöhen. Das ist insofern wichtig, weil der Handlungsbedarf sehr groß ist.

Die SNCF (Société Nationale des Chemins de Fer) betreibt den Eisenbahn-Personenverkehr in Frankreich als Monopolist. Seit 2002 sind die Regionen als Aufgabenträger für die Organisation des französischen SPNV zuständig. Die Regionen schließen seitdem im Rahmen von Direktvergaben Verkehrsverträge mit der SNCF und können somit Anforderungen an die Qualität des regionalen Bahnangebots formulieren.
15 Jahre nach Vollendung der Regionalisierung des französischen SPNV sind jedoch zahlreiche Aufgabenträger unzufrieden mit der aktuellen Situation: Mangels Wettbewerb sind die Anreize für eine vertragsgemäße Leistungserbringung der SNCF nur schwierig zu gestalten. Gleichzeitig steigen seit Jahren die Kosten des französischen SPNV, so dass die Regionen die Gefahr sehen, bei einem weiteren Anstieg das Verkehrsangebot einschränken zu müssen.

Kaum jemand hofft noch darauf, dass sich die SNCF von innen reformiert. Vielmehr kommen die Änderungen jetzt von außen: Das 4. Eisenbahnpaket der EU schreibt für Verkehrsverträge grundsätzlich wettbewerbliche Vergaben ab 2023 vor. Bereits zuvor sind die noch geschlossenen nationalen SPNV-Märkte für Wettbewerber zu öffnen. In diesem Kontext bereiten Zentralstaat und Regionen nun eine „Expérimentation“ vor, mit der sich die französischen Aufgabenträger auf die vollständige Liberalisierung vorbereiten und einzelne Netze an alternative Betreiber vergeben können.

In diesem Feld unterstützt Trans-Missions die Aufgabenträger – aktuell die südfranzösische Region Occitanie bei der Verhandlung eines neuen Verkehrsvertrags mit der SNCF.
Trans-Missions wurde 2015 von KCW und Beauvais Consultants gegründet. Neben der Beratung zu strategischen, wirtschaftlichen oder vertraglichen Themen des öffentlichen Verkehrs erarbeitet Trans-Missions insbesondere auch sozio-ökonomische Analysen und Studien über Umweltbelange aus allen Bereichen des Verkehrs.