Zum 7. Mal fand in Berlin am 14. und 15. Mai der „Praxisworkshop Eisenbahnregulierung“ statt. Der etablierte Branchentreff wurde gemeinsam von KCW mit Orth Kluth Rechtsanwälte veranstaltet. Moderiert wurde die Veranstaltung wie immer fachkundig und launig von Dr. Henning Tegner (KCW) und Dr. Anselm Grün (Orth Kluth).
Der Themennachmittag am 1. Tag beschäftigte sich in diesem Jahr mit innovativen Fahrzeugen. In ihren Fachvorträgen stellten Axel Schuppe (VDB) und Esther van Engelshoven (NAH.SH) aktuelle Entwicklungen und Projekte vor. Im 3. Fachvortrag des Tages widmeten sich Dr. Michael Sitsen und Dr. Frank Wältermann (Orth Kluth) der rechtlichen Perspektive hinsichtlich der Beschaffung von Brennstoffzellenfahrzeugen. Die abschließende Diskussion wurde eingeleitet durch Impulsvorträge von Georg Seifert (VRR), Karl-Ulrich Clausen (Crédit Agricole) sowie den Industrievertretern Dr. Jens Sprotte (Alstom) und Volker Herrmann (Siemens). Die Diskussion beschäftigte sich vor allem mit den vergaberechtlichen, technisch-betrieblichen sowie ökonomischen Aspekten. Deutlich wurde, dass XMU-Fahrzeuge spezifische Anforderungen an alle Beteiligten stellen. Anschließend ließen die Teilnehmer den Tag entspannt im Café Hardenberg ausklingen.
Die aktuellen Themen und Entwicklungen im Eisenbahnregulierungsrecht wurden eingangs des 2. Tages gewohnt informativ von Prof. Dr. Karsten Otte (Bundesnetzagentur) vorgetragen. Sein Mitarbeiter Martin Balzer ging anschließend auf die laufenden Entgeltgenehmigungsverfahren ein. Die Sicht eines regulierten Unternehmens wurde von Stefan Schwinn (DB Station&Service) präsentiert. In der Diskussionsrunde vor der Mittagspause tauschten sich die Referenten zu Einzelfragen des neuen Eisenbahnregulierungsrechts sowie den sich daraus ergebenden Folgen für Infrastrukturbetreiber und Zugangsberechtigte aus.
Nach der Pause wurde wie in den Vorjahren ausgewählte Problembereiche näher vorgestellt. Martin Hörl (Transdev Vertrieb) zeigte auf, welche Vorteile sich für Kunden und Aufgabenträger mit einer separaten Vergabe von Vertriebsleistungen im SPNV ergeben können. Dr. Anselm Grün ging dann auf die regulierungsrechtlichen Besonderheiten innovativer Traktionsenergieladestellen ein. Der letzte Fachvortrag von Peter Westenberger (NEE) beleuchtete den Netzausbau aus Sicht der EVU im Güterverkehr.
Schwerpunkt der Abschlussdiskussion waren das Baustellenmanagement, da die zahlreichen Baustellen für Fahrgäste und Verkehrsunternehmen mittlerweile teils dramatische Ausmaße angenommen haben, sowie die weitere Entwicklung des Bahnnetzes. Die Impulsvorträge von Wolfgang Groß (Bundesnetzagentur) und Susanne Henckel (VBB) gaben einen Einblick in die Anforderungen des Marktes und des Regulierers an die Planung, Durchführung aber auch Kommunikation von Baumaßnahmen der Infrastrukturbetreiber. Gemeinsam mit Dr. Johannes Berg (DB Netz) wurden dann Probleme und Lösungsmöglichkeiten diskutiert.