Unser Kollege Christian Mehlert hat zusammen mit Martin Weißhand vom Nordhessischen Verkehrsverbund in "Der Nahverkehr" eine Zwischenbilanz zur Wirtschaftlichkeit und Rahmenbedingungen von On-Demand-Verkehren erstellt.
In der Untersuchung ging es darum, eine verbundweite Potenzialanalyse für On-Demand-Verkehre mit eigener Fahrzeugflotte und Fahrpersonal zu erstellen. Die Mengen-Kosten-Kalkulation kommt dabei zu dem Ergebnis, dass sich der Fehlbetrag auf 9,0 Millionen Euro pro Jahr bzw. 12,86 Euro pro Fahrgast beläuft. Damit liegt der Zuschuss pro On-Demand-Fahrgast rund fünfmal so hoch wie bei einem Fahrgast im NVV-Regionalbusverkehr. Dies begründet sich zum einen durch hohe (Voll-)Kosten und zum anderen durch niedrige Beförderungsleistungen im On-Demand-Verkehr.
Daher sollten sich On-Demand-Angebote auf eine ÖPNV-Daseinsvorsorge in Zeiten und Räumen schwacher und disperser Nachfrage beschränken, die sie dank deutlich geringerer Kostensätze wirtschaftlich sicherstellen können. Dabei sollten die Angebote idealerweise auf einem Betreibermodell mit Taxen und Mietwagen zu Grenzkosten fußen. Durch Flexibilisierung und Digitalisierung des analogen Anrufsammeltaxis führt dies zu einem wirtschaftlich tragfähigen On-Demand-Angebot in Form eines digitalen AST 2.0 („ÖPNV-Taxi“).
Christian Mehlert / Martin Weißhand: On-Demand: Wirtschaftlich tragfähig als digitales AST 2.0? In: Der Nahverkehr 1+2/2023, S. 56-59.